Seit eineinhalb Jahren gehen die Preise für Wohnimmobilien zurück. Der Trend zeigt sich bundesweit, auf dem Land ebenso wie in den großen Städten und Metropolen. Zumindest bei Eigentumswohnungen deutet sich aber an, dass die Talsohle so langsam erreicht sein könnte. Das zeigen jedenfalls die jüngsten amtlichen Zahlen zur Entwicklung der Immobilienpreise.
Wiesbaden. Die Preise für Wohnimmobilien sind weiterhin im Sinkflug begriffen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres sanken die Preise im Bundesdurchschnitt verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent. Damit ist das Preisniveau im Vergleich zum letzten Quartal des Jahres 2023 noch einmal um 1,1 Prozent zurückgegangen. Das hat das Statistische Bundesamt jetzt mitgeteilt. Die Behörde beobachtet damit jetzt schon das sechste Quartal in Folge sinkende Preise für Wohnimmobilien.
Die Tendenz zeigt sich dabei überregional, wenngleich die Preisrückgänge nicht überall vergleichbar groß sind. Am stärksten fielen die Preise für das Einfamilienhaus bzw. das Zweifamilienhaus in den sieben größten Metropolen der Bundesrepublik: In Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Düsseldorf gingen die Preise verglichen mit dem Vorjahresquartal im Schnitt um 9,5 Prozent runter. Im Vergleich mit dem Vorquartal waren es immer noch -3,2 Prozent.
Die anderen kreisfreien Großstädte kommen beim Ein- bzw. Zweifamilienhaus im Schnitt auf ein Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, verglichen mit dem Vorquartal waren es dagegen nur -0,9 Prozent. Selbst in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden Ein- und Zweifamilienhäuser im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent günstiger (1,7 Prozent im Vergleich mit dem Vorquartal). Etwas weniger deutlich fielen die Preisrückgänge unterdessen bei Eigentumswohnungen aus.
Eigentumswohnungen mit etwas stabilerer Preisentwicklung
So fiel der Preis für die durchschnittliche Eigentumswohnung in den Top-7-Metropolen im ersten Quartal 2024 um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Verglichen mit dem Vorquartal blieben die Preise mit +0,4 Prozent relativ stabil. Das könnte darauf hindeuten, dass die Preisentwicklung hier vorerst die Talsohle erreicht hat. In den restlichen kreisfreien Großstädten sanken die Preise für Wohnungen um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Auf dem Land scheint dagegen die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen abzuflachen: Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal sanken die Preise im ersten Quartal 2024 um 2,4 Prozent, verglichen mit dem Vorquartal jedoch nur um 0,1 Prozent, so dass auch hier die Talsohle zumindest vorerst erreicht sein könnte. Ursache der sinkenden Preise sind die erschwerten Finanzierungsbedingungen durch gestiegene Zinsen: Viele Käufer konnten sich die hohen Preise in den letzten eineinhalb Jahren nicht mehr leisten, wer verkaufen wollte, musste mit dem Preis heruntergehen.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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